12.04.2008 - BL: HSV vs. MSV Duisburg
Der HSV verliert zu Hause gegen den MSV Duisburg mit 0:1. Nach einer katastrophalen Leistung und trotzdem vielen vergebenen Chancen ist die Niederlage vollkommen verdient. Das Gegentor durch Grlic fiel in der 54. Spielminute.
Vor dem Spiel feierte die neue Elblinge-Fahne ihre Premiere im Innenraum des Volksparks. Vor dem Einlauf der Spieler zum Warmmachen ist es üblich, dass einige große Fahnen auf dem Spielfeld geschwenkt werden und anschließend noch eine Runde um das Spielfeld drehen. Diesen Kraftakt meisterte Julia Koopmann: „Da kriegt man ja Krämpfe, aber Boateng ist schon schnuggelig" (Bilder davon in der Bildergalerie). Außerdem präsentierte die Band Revolverheld vor dem Spiel ihren offiziellen (DFB) EM-Song „Helden 2008" und Trochowski wurde anlässlich seines 100. Bundesligaspieles geehrt. Beim Einlauf der Spieler zum Anpfiff gab es eine nette Choreographie im A-Rang.
Die feierlichen Rahmenbindungen wurden von dem herrlichen Wetter komplettiert und 50.000 Zuschauer warteten auf das von vielen prognostizierte Fußballfest mit vielen Toren. Doch dies blieb aus. Der HSV bekam die ersten 70 Minuten überhaupt nichts auf die Reihe und leistete sich viele haarsträubende Fehlpässe. Guerrero, Zidan, van der Vaart und Trochwoski wechselten fortlaufend ihre Positionen, was aber anscheinend mehr zu ihrer eigenen Verwirrung beitrug als zu der des Gegners. Zum Glück war nur Duisburg der Gegner, sonst hätte man sehr schnell mit einigen Toren zurück gelegen. Das 0:1 fiel aber erst in der 54. Minute durch einen mal wieder unglücklich abgefälschten Schuss von Grlic. Ab der 70. Minute wurde der HSV zumindest ein wenig zwingender und konnte sich gegen die schwache MSV-Defensive noch einige hochkarätige Chancen erarbeiten, die aber allesamt kläglich vergeben wurden. Der eigentlich sehr schwache Duisburger Torwart Tom Starke erwischte ausgerechnet gegen den HSV einen normalen Tag und konnte die Bälle, die nicht das Tor verfehlten, halten. Die Duisburger machten vor allem durch schlechte Schauspieleinlagen auf sich aufmerksam. Als de Jong auf Höhe der Mittellinie den Ball absolut fair eroberte, täuschte der Gegenspieler einen Ellenbogen Check durch de Jong vor, in dem er sich theatralisch zu Boden sinken ließ und, sich dort wälzend, liegen blieb. Die Fernsehbilder beweisen, dass fast kein Kontakt vorlag. Der Schiedsrichter pfiff zu Recht nicht ab und de Jong spielte weiter. Die Duisburger regten sich auf, dass der Ball ins Aus gespielt werden solle, Stevens gestikulierte aufgeregt sie sollen bitte weiterspielen. Dies bekam die Hälfte nicht mit und lief nicht mehr weiter, so war Demel letztendlich gezwungen den Ball doch ins Aus zu spielen und wurde danach von den Duisburgern attackiert. Es kam zu einer Rudelbildung, bei der erneut einige Duisburger durch Schauspielerei auffielen. Zidan ging mit zur Seite ausgestreckten Armen auf einen Duisburger zu, der einen Griff in den Unterleib vortäuschte und sich fallen ließ. So etwas ist einfach nur peinlich und es ist unfassbar, dass so etwas nicht sanktioniert wird. Solche Spieler sollten nachträglich gesperrt werden.
Schlimmer als die Leistung der Mannschaft auf dem Platz war das Verhalten vieler so genannter „Fans". Wir ärgern und alle wenn es nicht läuft, aber wer seine eigene Mannschaft zur Halbzeitpause, nach dem Spiel und sogar während des Spiels auspfeifft, hat es nicht verdient die Raute zu tragen. Dies sind zwar bei weitem nicht alle, aber doch ein Großteil. Außerdem flogen während des Spiels mindestens sechs halbvolle Bierbecher und zehn Feuerzeuge durch den Block Richtung Spielfeld. Das sind die Leute, die sich nicht am Support beteiligen und nur beim meckern und den Anti-Gesängen auffallen. Diese Leute sollten sich überlegen, ob sie nicht vielleicht lieber zu Hause Premiere gucken sollten, um nicht anderen supportwilligen Fans die Karten wegzunehmen.
Wenn die Leistung in den nächsten Wochen nicht deutlich besser wird, verpasst man sogar die Qualifikation zum UI-Cup und läuft Gefahr noch von komischen Vereinen wie dem VFL Wolfsburg eingeholt zu werden. Am Dienstag geht es in Berlin um wichtige Punkte, die nächsten Heimspiele sind gegen Schalke und Bremen. Wenn diese nicht gewonnen werden, kann man die Champions League endgültig knicken.


Autor:
Benjamin Böhme
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